Beim Thema Autoverschrottung oder Autoverwertung denken die meisten an Altmetall, rostige Karosserien und defekte Motoren. Doch die wahren Gefahren lauern oft im Verborgenen: Airbags, Kühlmittel, Bremsflüssigkeit und andere unsichtbare Substanzen bergen erhebliche Risiken für Mensch und Umwelt. In diesem Artikel beleuchten wir, warum diese Komponenten so gefährlich sind, wie sie fachgerecht entsorgt werden und worauf bei der Verwertung besonders geachtet werden muss.
1. Warum moderne Autos chemische und explosive Risiken bergen
Ein Fahrzeug besteht heute nicht mehr nur aus Blech, Kunststoff und Gummi. Moderne Fahrzeuge enthalten eine Vielzahl gefährlicher Stoffe, die unter Druck stehen, chemisch reagieren oder explosive Eigenschaften besitzen. Diese Stoffe erfüllen während der Lebensdauer des Fahrzeugs wichtige Aufgaben – werden aber nach dem letzten Start des Motors zu ernsten Risiken.
- Airbags: enthalten explosive Treibladungen, die bei unsachgemäßer Behandlung detonieren können.
- Kühlmittel: sind giftige Flüssigkeiten auf Glykolbasis, die bei falscher Entsorgung Böden und Gewässer verunreinigen.
- Brems- und Hydraulikflüssigkeit: können hautreizend wirken, entflammbar sein und enthalten schädliche Chemikalien.
- Batterien: enthalten Säuren, Schwermetalle und können bei Beschädigung Feuer fangen oder auslaufen.
Diese unsichtbaren Gefahren dürfen nicht unterschätzt werden – weder von Privatpersonen noch von ungeschulten Sammlern oder Verwertern.
2. Airbags – hochexplosive Sicherheitskomponenten
Airbags dienen der Sicherheit, können aber nach einem Unfall oder bei der Verschrottung zur Gefahr werden. In der Regel enthalten sie pyrotechnische Treibstoffe wie Natriumazid, die beim Auslösen eine Explosion verursachen. Wird ein Airbag versehentlich aktiviert, kann dies schwere Verletzungen oder sogar tödliche Unfälle verursachen.
Beim Ausbau müssen daher spezielle Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden:
- Tragen von Schutzausrüstung (Helm, Schutzbrille, Handschuhe)
- Entladung der Bordelektronik, um spontane Auslösung zu verhindern
- Transport in zugelassenen Sicherheitsbehältern
Nur zertifizierte Autoverwerter dürfen Airbags sachgemäß demontieren und entsorgen. Viele Modelle müssen vorher kontrolliert ausgelöst werden – ein aufwendiger und risikobehafteter Prozess.
3. Kühlmittel – giftig und umweltschädlich
Kühlflüssigkeit erfüllt im Fahrzeug eine zentrale Rolle: Sie reguliert die Motortemperatur und schützt vor Überhitzung. Die meisten Kühlmittel enthalten jedoch Ethylenglykol oder Propylenglykol – hochgiftige Substanzen, die schon in geringen Mengen Böden und Gewässer vergiften können.
Wird Kühlmittel einfach abgelassen und nicht aufgefangen, gelangt es über das Erdreich ins Grundwasser. Zudem ist es süßlich im Geschmack und wird daher von Tieren aufgenommen – mit tödlichen Folgen.
Fachgerechte Entsorgung umfasst:
- Absaugung mit speziellem Gerät vor der Demontage
- Lagerung in dichten, geprüften Behältern
- Übergabe an Entsorgungsfachbetriebe mit Zulassung nach KrWG (Kreislaufwirtschaftsgesetz)
4. Bremsflüssigkeit & Co. – flüssige Gefahren
Bremsflüssigkeiten basieren häufig auf Polyethylenglykolen oder Silikonverbindungen, die stark hygroskopisch sind – sie ziehen Wasser aus der Luft. Wird Bremsflüssigkeit nicht korrekt entsorgt, kann sie chemisch instabil werden oder sich mit anderen Stoffen verbinden.
Gefahren im Überblick:
- Gesundheitsgefahr durch Hautkontakt oder Dämpfe
- Brandgefahr bei Kontakt mit heißen Motorteilen
- Schädigung von Böden, Pflanzen und Kleinstlebewesen
Auch hier ist eine saubere, getrennte Entnahme notwendig. Das Mischen mit anderen Flüssigkeiten (z. B. Öl, Benzin) erschwert die spätere Aufbereitung enorm und kann illegale Sonderabfälle erzeugen.
5. Fahrzeugbatterien – Energiequellen mit Sprengpotenzial
Insbesondere bei älteren Fahrzeugen enthalten Autobatterien giftige Bleiverbindungen, Schwefelsäure und brennbare Elektrolyte. Moderne Lithium-Ionen-Akkus (v. a. bei Hybrid- und E-Autos) bergen ein noch größeres Risiko: Bei Beschädigung oder Kurzschluss können sie sich selbst entzünden und schwer löschbare Brände verursachen.
Deshalb gilt:
- Batterien sofort nach Eingang prüfen und korrekt kennzeichnen
- Nur geschulte Mitarbeiter dürfen mit Hochvoltsystemen arbeiten
- Lagerung in explosionssicheren Boxen erforderlich
Ein unsachgemäßer Umgang mit Batterien ist nicht nur gefährlich, sondern auch strafbar.
6. Warum Privatpersonen niemals selbst Hand anlegen sollten
Viele Halter unterschätzen die Risiken und versuchen, Airbags selbst auszubauen oder Flüssigkeiten ohne Schutzmaßnahmen abzulassen. Auch wenn YouTube-Videos oder Forenbeiträge dies verharmlosen: Die Arbeit mit gefährlichen Fahrzeugkomponenten gehört in Profihände.
Schon ein kleiner Fehler kann:
- schwere Verletzungen durch Explosionen oder Verätzungen verursachen,
- eine Umweltstraftat nach § 324 StGB (Umweltverschmutzung) darstellen,
- die Entsorgungskosten durch unsachgemäße Vordemontage drastisch erhöhen.
Deshalb ist es unerlässlich, die komplette Fahrzeugverwertung ausschließlich zertifizierten Betrieben zu überlassen.
7. Die Rolle zertifizierter Autoverwerter
Nur Betriebe mit entsprechender Zulassung dürfen Altautos verwerten. Sie unterliegen strengen Auflagen und Kontrollen durch Umweltbehörden. Die gesetzlichen Grundlagen regelt u. a. die Altfahrzeugverordnung (AltfahrzeugV) in Verbindung mit dem KrWG.
Autoverwerter übernehmen:
- die sichere Entnahme und Entsorgung aller gefährlichen Bauteile,
- die Dekontaminierung des Fahrzeugs,
- die Rückführung wertvoller Rohstoffe in den Recyclingkreislauf.
Nur durch professionelle Standards kann sichergestellt werden, dass keine Umwelt- oder Personenschäden entstehen.
8. Fazit: Unsichtbar heißt nicht ungefährlich
Airbags, Kühlmittel, Bremsflüssigkeit und Batterien zählen zu den unsichtbaren, aber hochriskanten Bestandteilen jedes Autos. Sie dürfen keinesfalls auf eigene Faust entfernt oder entsorgt werden. Die damit verbundenen Gefahren reichen von gesundheitlichen Schäden über Umweltverschmutzung bis hin zu Bränden und Explosionen.
Die Lösung: Gib dein altes Fahrzeug ausschließlich bei einem zertifizierten Autoverwerter ab. Nur so stellst du sicher, dass alle Gefahrenstoffe fachgerecht behandelt und die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.
Dein Beitrag zählt: Eine umweltfreundliche Autoverwertung beginnt mit einer bewussten Entscheidung – für Sicherheit, Nachhaltigkeit und Verantwortung.
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