Was heute noch auf Teststrecken erprobt wird, könnte die Elektromobilität für immer verändern: In Schweden, Italien und Deutschland wird das Laden während der Fahrt getestet – Strom fließt, während die Räder rollen. Die Idee: Reichweite ohne Stillstand.
Es ist ein leises Versprechen aus Asphalt und Innovation: Energie soll künftig dort fließen, wo Bewegung entsteht. Ingenieure und Forscher aus ganz Europa verwandeln Straßen in aktive Stromquellen – mit magnetischen Spulen, Sensorik und smarter Netzsteuerung. In diesem System wird das Auto nicht mehr an die Steckdose gebracht, sondern die Steckdose zum Auto.
Wenn die Straße selbst zur Steckdose wird, verschmilzt Infrastruktur mit Intelligenz. Asphalt wird zur Energieader, die Fahrzeuge versorgt, während sie rollen. Was heute auf kurzen Teststrecken in Schweden, Italien und Deutschland Realität wird, könnte schon in wenigen Jahren den Alltag revolutionieren – und die Reichweite endgültig zur Nebensache machen.
Wenn die Straße selbst zur Steckdose wird
Ein Auto, das fährt – und gleichzeitig lädt. Kein Zwischenstopp, kein Kabel, kein Warten.
Was klingt wie Zukunftsmusik aus einem Science-Fiction-Film, wird heute in Europa mit Hochspannung getestet. Auf speziellen Teststrecken in Schweden, Italien und Deutschland entstehen dynamische Ladesysteme, bei denen Strom während der Fahrt fließt.
Wenn die Straße selbst zur Steckdose wird, beginnt eine neue Ära der Elektromobilität. Sie verspricht, das größte Problem elektrischer Fahrzeuge zu lösen: die Abhängigkeit von Ladesäulen und langen Standzeiten. Doch wie funktioniert das – und warum steht Europa kurz davor, die Straße in eine flächendeckende Energiequelle zu verwandeln.
Das Prinzip des dynamischen Ladens
Im Kern basiert das Konzept auf dem gleichen physikalischen Prinzip wie das induktive Laden:
Unter der Fahrbahn werden Kupfer- oder Aluminiumspulen verlegt, die ein magnetisches Wechselfeld erzeugen. Dieses überträgt Energie an Empfänger im Unterboden des Fahrzeugs – kabellos und in Echtzeit.
Das Besondere: Anders als beim stationären induktiven Laden bewegt sich das Fahrzeug kontinuierlich.
Das System erkennt Fahrzeuge, regelt den Energiefluss automatisch und ermöglicht ein nahezu unterbrechungsfreies Laden während der Fahrt.
Je nach Ausbaustufe kann die Ladeleistung zwischen 20 und 200 kW liegen – genug, um den Energieverbrauch vieler E-Autos vollständig zu decken, ohne anhalten zu müssen.
Pionierland Schweden: Energie im Asphalt
In Schweden treibt das Unternehmen Electreon das Thema wie kein zweites voran.
Auf der berühmten E-Road Arlanda wurde bereits 2019 ein Testabschnitt realisiert, auf dem Elektro-Lkw und Busse während der Fahrt geladen werden.
Die Technik basiert auf induktiver Energieübertragung über unterirdische Spulen, die über kurze Abschnitte aktiviert werden, sobald ein Fahrzeug vorbeifährt.
Ergebnis: Ein Lkw kann mit nur 10 % der Batteriekapazität dieselben Strecken fahren wie heute – weil er seine Energie kontinuierlich nachlädt.
Das reduziert Batteriegewicht, Rohstoffverbrauch und Fahrzeugkosten erheblich.
Schweden plant, bis 2030 mehrere hundert Kilometer solcher Straßen zu errichten – zunächst auf hochfrequentierten Routen zwischen Stockholm, Malmö und Göteborg.
Italien: Die Teststrecke der Zukunft in Brescia
Auch in Italien arbeitet man mit Hochdruck an der mobilen Ladezukunft.
Die Firma Stellantis (Mutterkonzern von Fiat, Peugeot, Opel) hat gemeinsam mit Electreon eine Teststrecke in Chiari bei Brescia eröffnet.
Hier wird das dynamische Laden mit E-Fahrzeugen unter realen Bedingungen getestet – mit Fokus auf E-Busse und Flottenfahrzeuge.
Das Projekt trägt den Namen Arena del Futuro, und der Name ist Programm:
- 1.050 Meter Asphalt,
- 1 MW Gesamtleistung,
- drahtlose Energieübertragung über eingelassene Kupferspulen,
- und ein Wirkungsgrad von rund 90 % bei 70 km/h.
Erste Ergebnisse sind vielversprechend: Das Laden während der Fahrt funktioniert stabil, sicher und effizient – und könnte bald die Grundlage für elektrifizierte Autobahnen in Südeuropa werden.
Deutschland: Forschung mit Hochspannung
Deutschland testet die Technologie derzeit in mehreren Forschungsprogrammen, unter anderem in Karlsruhe, Stuttgart und Bad Birnbach.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeitet gemeinsam mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) an Konzepten für dynamisches Laden im Stadtverkehr.
Ziel ist es, induktive Ladefelder in Busspuren, Taxistrecken und Logistikzonen zu integrieren.
Diese „halb-dynamische Variante“ erlaubt es Fahrzeugen, beim langsamen Rollen oder Anhalten Energie zu tanken – ideal für urbane Mobilität.
Langfristig sollen ganze Straßennetze intelligent vernetzt werden:
Autos kommunizieren mit dem Asphalt, optimieren ihren Energiefluss und koordinieren Ladevorgänge automatisch über das ISO-15118-Protokoll.
Technologie & Innovation: Wie sicher ist Laden während der Fahrt?
Die Frage nach Sicherheit und Effizienz ist zentral.
Die elektromagnetischen Felder, die beim dynamischen Laden entstehen, liegen deutlich unter den EU-Grenzwerten und sind für Mensch und Tier unbedenklich.
Moderne Systeme schalten sich automatisch ab, wenn kein Fahrzeug erkannt wird – Energie wird nur übertragen, wenn nötig.
Auch die Energieverluste sind überraschend gering:
Pilotversuche zeigen Wirkungsgrade von bis zu 93 %, vergleichbar mit modernen Gleichstrom-Schnellladern.
Zudem reduziert die kontinuierliche Energieversorgung die Belastung der Batterie – was deren Lebensdauer verlängert und Wartungskosten senkt.
Wirtschaftliche Perspektive: Vision oder baldige Realität?
Die größte Herausforderung liegt derzeit in der Kostenstruktur.
Eine kilometerlange induktive Strecke kostet derzeit zwischen 1 und 2 Millionen Euro, je nach Ausbaustufe und Verkehrsbelastung.
Das klingt hoch – doch langfristig könnten die Betriebskosten durch geringeren Batteriebedarf, weniger Schnellladeinfrastruktur und sinkenden Netzstress deutlich geringer ausfallen.
Eine Studie des International Transport Forum (ITF) prognostiziert, dass ab 2035 die Gesamtkosten dynamischer Ladesysteme unter denen heutiger stationärer Schnellladeparks liegen könnten.
Voraussetzung: internationale Standards, politische Unterstützung und großflächige Testreihen.
Vorteile des dynamischen Ladens im Überblick
- Unbegrenzte Reichweite: Fahrzeuge laden permanent – keine Ladepausen nötig.
- Kleinere Batterien: Geringerer Rohstoffverbrauch und niedrigere Fahrzeugpreise.
- Effiziente Nutzung der Infrastruktur: Bestehende Straßen werden energetisch aufgewertet.
- Umweltvorteile: Weniger CO₂-Emissionen durch optimierte Energieflüsse.
- Komfort & Alltagstauglichkeit: Fahrer bemerken den Ladevorgang nicht einmal.
Diese Argumente machen deutlich: Das dynamische Laden könnte zum entscheidenden Baustein der Mobilitätswende werden – besonders für Nutzfahrzeuge, ÖPNV und Langstreckenflotten.
Forschung & Förderung durch die EU
Die Europäische Union unterstützt die Entwicklung über Programme wie Horizon Europe, 2ZERO (Towards Zero Emission Road Transport) und CINEA (European Climate, Infrastructure and Environment Executive Agency).
Projekte wie INCIT-EV und FABRIC untersuchen die technische Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz in der Bevölkerung.
Das Ziel der EU:
Bis 2030 sollen die ersten dynamisch ladenden Korridore entstehen, die Metropolen verbinden und grenzüberschreitende Mobilität ermöglichen.
Damit wird deutlich: Europa will nicht nur aufholen – es will führen.
Herausforderungen auf dem Weg zur Serienreife
- Hohe Baukosten durch aufwendige Spuleninstallation.
- Standardisierungsbedarf für unterschiedliche Fahrzeugtypen.
- Wartung & Witterungsschutz bei dauerhaft verlegten Systemen.
- Politische Unsicherheit, wer die Infrastruktur betreibt und bezahlt.
Doch die technische Basis ist gelegt.
Die nächsten Jahre entscheiden, ob sich die Vision „Laden während der Fahrt“ als globaler Standard oder als Nischenlösung etabliert.
Der nächste Schritt: Intelligente Straßen und Energieautobahnen
In Zukunft könnten Fahrzeuge selbstständig entscheiden, wann und wie viel Energie sie laden.
Über KI-gesteuerte Verkehrsnetze wird die Energie dynamisch verteilt – Autos, Busse und Lkw bilden ein bewegliches Stromökosystem.
Das Zusammenspiel aus dynamischem Laden, bidirektionaler Energieübertragung und autonomem Fahren könnte das Verkehrssystem revolutionieren.
Statt Tankstellen wird es digitale Energiekorridore geben – Straßen, die denken, laden und lenken.
Fazit: Die Straße der Zukunft lädt mit
Noch ist das dynamische Laden kein Serienstandard, doch die Weichen sind gestellt.
Die Tests in Schweden, Italien und Deutschland zeigen: Technisch funktioniert es bereits heute – wirtschaftlich bald auch.
Was bleibt, ist der Wille zur Umsetzung.
In der Vision von morgen ist die Straße kein passiver Untergrund mehr, sondern ein aktiver Energieträger.
Die Mobilität der Zukunft rollt leise, effizient und ununterbrochen – mit Strom, der fließt, während die Welt sich bewegt.
Während Europa an den Straßen der Zukunft arbeitet, denken viele Autofahrer bereits an den nächsten Schritt der eigenen Mobilität. Auf Plattformen wie Autoankauf Ludwigshafen lassen sich ältere Fahrzeuge schnell, transparent und fair verkaufen – ob Verbrenner, Hybrid oder erste E-Generation. So wird der Umstieg auf moderne, energieeffiziente Fahrzeuge nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.
Pressekontaktdaten:
auto-ankauf-ludwigshafen.de
Khaldoun Borhan
Boyer Str. 34b
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E-Mail: info@auto-ankauf-ludwigshafen.de
Web: https://www.auto-ankauf-ludwigshafen.de
Kurzzusammenfassung
Dynamisches Laden ermöglicht das kabellose Nachladen von Elektroautos während der Fahrt.
Erfolgreiche Pilotprojekte in Schweden, Italien und Deutschland zeigen: Die Technologie ist real, sicher und effizient, aber noch teuer.
Die EU fördert aktiv Forschung und Infrastruktur, um bis 2030 erste energieautarke Straßen zu realisieren.
Das Ergebnis: Elektromobilität ohne Reichweitenangst – und ein neues Kapitel in der Geschichte des Fahrens.